Schweden mit Hund Reisen mit Hund PfotenHafen Hundetraining und Schulhundausbildung

Schweden mit Hund, Teil 1: Vorbereitung und Anreise

Wasser, Wiesen, Wälder – Schweden mit Hund ist eine Reise wert!

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Schweden ist eines der schönsten Urlaubsziele für das Reisen mit Hund. Das Land ist mit seinen mehr als 528 000 Quadratkilometern ein sehr großes Land. Da die Bevölkerung Schwedens nur ca. 10 000 000 Menschen beträgt, hat man als Reisende:r viel Platz und als Hund viel Auslauf. Grandioserweise ist die Anreise nach Schweden – zumindest aus dem Norden Deutschlands – überschaubar. Für das Reisen mit Hund sind jedoch einige Dinge zu beachten.

Regelungen für Hunde

Der Hund muss über eine gültige Tollwutimpfung und einen EU-Heimtierausweis verfügen. An der Grenze sind wir auf unserer ersten Reise diesbezüglich kontrolliert worden. Dazu muss der Hund gechipt und die Nummer des Chips muss auf dem Impfpass eingetragen sein. Wichtig ist, den Chip in Deutschland einmal auslesen zu lassen, damit ihr sicher seid, dass bei einer Kontrolle der Chip auch noch funktioniert.

Ihr müsst euren Hund beim Zoll anmelden. Dies könnt ihr vor Ort machen. Ihr müsst dann zum Zoll fahren und euch dort melden. Alles Weitere besprechen dann die Zollbeamten mit euch. Bei uns wurde der Chip ausgelesen und der Impfausweis kontrolliert. Alternativ könnt ihr euren Hund online beim Zoll anmelden. Das ist sehr unkompliziert und schnell möglich.

Hunde müssen in Schweden in der Regel an der Leine geführt werden. Schnelle Hundekontakte werden nicht gepflegt, unschöne Erlebnisse mit Tutnixen bleiben einem weitestgehend erspart.

Vor dem Urlaub sind also die folgenden Dinge zu überprüfen oder zu erledigen:

  1. EU-Chip auslesen oder einsetzen lassen
  2. EU-Heimtierausweis einstecken oder sogar noch ausstellen lassen
  3. Tollwutimpfung überprüfen und ggf. nachimpfen lassen
  4. Hund beim Zoll anmelden

Hunde dürfen nicht in die Innenräume von Gastronomien jedweder Art. Das gilt sowohl für den Frühstücksraum des Hotels als auch für das nette kleine Café am Wegesrand. Da Schweden über viel Platz verfügt, haben die meisten Gastronomien einen Außenbereich, welcher von Hunden betreten werden darf.

Die Anreise

Wir sind mit dem Auto angereist. Ein fahrbarer Untersatz ist aufgrund der Weite des Landes auf jeden Fall ein Gewinn. Wer also eine Fahrerlaubnis hat, sollte sich ein Auto oder sogar einen Camper mieten. Mittlerweile gibt es viele Campervermieter, die auch die Mitnahme von Hunden gegen Aufpreis gestatten. Beispielhaft genannt seien hier die Roadsurfer und die Roadfans. Des Weiteren gibt es Campervermietungen, die auf die Hundemitnahme spezialisiert haben. Auch hier seien beispielhaft erwähnt Waumobil und 4 Pfoten Mobile. Sicherlich ist auch das öffentliche Verkehrsnetz gut ausgebaut, aber die Mitnahme des Hundes sollte hier vor der Reise unbedingt geklärt werden1. Da meine fast 80jährige Mutter mitreiste, sollte es ein wenig komfortabler sein und ein Camper kam für diese Reise nicht in Frage.

Mit dem Auto gibt es zwei Anreisemöglichkeiten: mit der Fähre oder über Dänemark und die Øresundbrücke. Auf unserer ersten Reise haben wir die Fähre genutzt, auf dieser, unserer zweiten Reise sind wir über Dänemark und die Øresundbrücke gefahren.

Anreise mit der Fähre

Die Anreise mit der Fähre muss früh gebucht werden, da das Kontingent für die Hundekabinen begrenzt ist. Das Ticket kann entweder über ein Reisebüro oder über die Internetseite der entsprechenden Reederei gebucht werden. Wir haben unsere erste Schwedenreise vor vier Jahren über das Reisebüro Feelgood Reisen gebucht. Feelgood Reisen hat damals auch die Buchung der Fähre übernommen. Wer die Überfahrt selbst organisieren möchte, kann sich an folgende Fährgesellschaften wenden, die den Transfer nach Schweden anbieten.

TTLine

Stenaline

frs-Baltic

Finnlines

Scandlines

Auf der Fähre steht allen Hunden ein kleiner Löseplatz zur Verfügung. Als ich dem Käpt´n mit motivierender Stimme diesen Platz vor vier Jahren schmackhaft machen wollte, sah er mich an, als wolle ich ihn vergiften. Kurz und gut, nicht jeder vierbeinige Fahrgast findet Gefallen an den vorgesehenen Hundetoiletten. Ich konnte es dem Käpt´n nicht verübeln, ich wäre da auch nicht gerne raufgegangen.

Problemfelle

Bei Problemfellen sollte in jedem Fall bedacht werden, dass gerade der Wechsel vom Auto zur Kabine sehr eng werden kann. Wir sind vor vier Jahre in Menschenmassen geraten. Dazu kommen die teilweise sehr steilen Stiegen, welche zu erklimmen sind. Ich habe den Käpt´n dort getragen. Für einen Hund, der Probleme mit der Nähe zu fremden Menschen hat, ist diese Anreise nicht zu empfehlen. Mitunter kann man als eine der letzten Passagiere zur Kabine gehen und so der Menschenansammlung entgehen.

Am Zoll wird eventuell der Chip ausgelesen. Das solltet ihr vorher eventuell üben und unter Signalwort stellen.

Anreise mit dem Auto

Die beeindruckenden Passagen über die Storebeltbrücke und die Øresundbrücke müssen bezahlt werden, es handelt sich um Mautstrecken. Zum einen können die Mautgebühren direkt vor Ort entrichtet werden, zum anderen können die Mautgebühren auch über einen Transponder oder einer Kennzeichenerkennung mit einer hinterlegten Kreditkarte entrichtet werden. Mit der Bestellung des Transponders und dem BroPas-Abonnement ist die Überfahrt am günstigsten. Die Preise könnt ihr euch über die Website der Øresundbrücke berechnen lassen. Wir haben uns für das BroPas-Abonnement entschieden. Die Bestellung und Einrichtung des Transponders war unkompliziert. Für den Postweg des Transponders solltet ihr mindestens eine Woche einplanen. Neben dem Preiserlass erspart ihr euch mit dem Transponder längere Wartezeiten an den Mautstationen. Dennoch staut sich der Verkehr vor den Mautstationen auch für Autos mit Transponder ein wenig.

Problemfelle

Die Anreise mit dem Auto ist für Problemfelle sicher die schonendste, wenn der Hund das Autofahren entspannt absolvieren kann. Am Zoll wird vielleicht der Chip ausgelesen. Das solltet ihr vorher eventuell üben und unter Signalwort stellen. Bei der Durchreise durch Dänemark ist das dänische Hundegesetz zu beachten. Wir sind in Dänemark einfach nicht ausgestiegen und bis nach Schweden durchgefahren. Bezugspersonen von Listenhunden gemäß der dänischen Rasseliste sollten eine Bescheinigung für die erste Übernachtung in Schweden mit sich führen. Hunde, die auf der dänischen Rasseliste stehen, dürfen nicht nach Dänemark ein-, jedoch durchreisen. Die Strecke ist in einem Rutsch gut zu bewältigen.

Cafébesuche mit Problemfellen

Sobald ihr zu Zweit seid und einer auf den Hund aufpassen kann, gibt es kaum Einschränkungen bei Cafébesuchen. Alleinreisende haben jedoch unter Umständen ein Problem: In vielen Gastronomien werden die Bestellungen drinnen aufgegeben. Dann wird das Bestellte entweder gleich mitgegeben oder ihr bekommt es an den Platz gebracht. Das bedeutet, dass euer Hund bei der Bestellung allein draußen warten muss. Gleiches gilt bei Toilettengängen in Gastronomien: Was ist mit dem Hund? Entweder ihr sichert ihn irgendwo und lasst ihn allein oder ihr verzichtet auf den Besuch. Für einen Besuch gibt es mehrere Optionen: Ihr lasst euren Hund gesichert allein vor dem Café etc. warten. Hier kann ein beißsicherer und etwas auffälliger Maulkorb den Mitmenschen helfen, Abstand zu eurem Hund zu halten und ihn nicht einfach zu streicheln oder sonst irgendwie zu bedrängen. Zusätzlich könnt ihr eine auffällige Leine* als Grenzmarkierung um euren Hund herumlegen und zusätzlich ein Schild aufstellen. Auch das kann Menschen helfen, den Individualabstand zu eurem Hund nicht zu unterschreiten. Die Grenzmarkierung sollte mit dem Hund trainiert werden, sodass er sie als Barriere und Sicherheitszone akzeptiert. Eine weitere Möglichkeit ist das Aufstellen einer tragbaren Hundebox*, die ihr verschließen könnt und die für euren Hund eine Sicherheitszone darstellt. Auch hier kann ein Schild aufgestellt werden. Nachteil ist jedoch, das ihr diese die ganze Zeit tragen müsst und sie euch in kritischen Situationen evtl. behindert. Alternativ bietet sich ein mitgebrachtes Picknick auf einer der zahlreichen Picknickplätze und -bänke in Schweden an.

Unterkünfte mit Hund

Schweden mit Hund Reisen mit Hund Hove Haller PfotenHafen Hundetraining und Schulhundausbildung

Schweden ist ein hundefreundliches Land. Wir haben immer sehr schöne Unterkünfte mit dem Käpt´n besucht. Beispielhaft seien hier das Biohotel Ängavallen und das Hotel direkt am Naturschutzgebiet Hovs Hallar genannt. Dennoch ist das Mitbringen eines Hundes oft nur nach Absprache und gegen einen nicht unerheblichen Aufpreis möglich. Der Aufpreis berechnet sich jedoch unterschiedlich. Manche Unterkünfte nehmen für jeden Tag eine bestimmte Pauschale für den Hund. Andere wiederum berechnen die Hundepauschale für den Aufenthalt des Hundes, also nicht täglich. Am einfachsten ist die Suche nach einer hundefreundlichen Unterkunft über ein Buchungsprotal, das einen entsprechenden Filter anbietet. Ich nutze gerne Booking.com:

Booking.com

Ich packe meinen Koffer

Sind all diese Vorarbeiten erledigt, kann schon ans Packen der Koffer gedacht werden. Hierzu nutze ich gerne eine Packliste. Für den Hund sollte unbedingt an einen guten Zeckenschutz gedacht werden! Die Zeckenlast ist in Schweden sehr hoch. Trotz eines repellierenden Zeckenhalsbandes – es gibt das Halsband von Seresto* oder von Scalibor* – habe ich pro Tag mindestens fünf Zecken vom Käpt´n abgesucht. Neben Zeckenhalsbändern gibt es andere Formen der Prophylaxe, die ich in meinem Überblickartikel zur Zeckensaison aufliste.

Wer Schweden auch im Hundenapf haben möchte, der kann sich das Futter von Bozita oder Magnussons ansehen.

Problemfelle

Problemfelle sollten natürlich an ihre besonderen Utensilien denken, wie das ausbruchsichere Geschirr und gegebenenfalls den Maulkorb. Ich plädiere grundsätzlich für ein Hundeortungsgerät auf GPS-Basis* oder auf Basis des Mobilfunknetzes* sowie eine Schwimmweste*. Da Reisen auch immer mit ein wenig Anstrengung und Aufregung verbunden sind, empfehle ich ebenfalls an die Entspannungsmusik, die Entspannungsdecke oder den Entspannungsduft zu denken.

Epilepsiehunde

Epilepsiehunde müssen natürlich ihre Medikamente, ein Hundeortungsgerät auf GPS-Basis* oder auf Basis des Mobilfunknetzes* im Gepäck haben. Für Letzteres braucht ihr einen Mobilfunkvertrag für den Tracker sowie auf dem Spaziergang dann auch die entsprechende Netzdeckung. die Trecker von Tractive* sind hier die wohl bekanntesten Vertreter. Ich habe mich aus diesem Grund für das teurere GPS-Hundeortungsgerät von Garmin* entschieden. Bei den Hundeortungsgeräten auf GPS-Basis müsst ihr darauf achten, dass die verwendete Frequenz auch in eurem Zielland genutzt werden darf. Unter Umständen ist eine Genehmigung durch die Behörden eures Urlaubszieles notwendig! Das Bundle von Garmin darf europaweit genehmigungsfrei verwendet werden.

Für das Schwimmen in Schwedens zahlreichen Seen sorgt eine Schwimmweste* für die notwendige Sicherheit. Hier achtet unbedingt darauf, dass sich auf dem Rückenteil der Schwimmweste ein Griff befindet, sodass ihr den Hund im Ernstfall aus dem Wasser ziehen könnt.

Menschengepäck

Schweden ohne Baden in den zahlreichen Seen ist fast unvorstellbar. Der Einstieg ist jedoch häufig steinig, sodass ich unbedingt gute Schwimmschuhe *mitnehmen würde! Ich hatte keine mit und habe mir mit meinen Keen Hybridsandalen* beholfen, das ging auch sehr gut.

Zur Einstimmung bietet sich ein Reiseführer von Lonely Planet* an. Diesen gibt es in gewohnter Qualität auch für Schweden* oder sogar ganz Skandinavien*.

Nach all den Vorbereitungen kann’s dann endlich losgehen! Im nächsten Blogpost stellen wir euch eine schöne Unterkunft in einem Biohotel bei Malmö vor! Schaut euch auch unser Schweden-Journal bei Mapify an!

  1. Dass Hunde Bus und Bahn benutzen dürfen, ist keine Selbstverständlichkeit. Spanien z. B. erlaubt die Mitnahme von Hunden in der Regel nicht.

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

    1. Anja Helling

      Hallo Christina, vielen Dank für deinen Kommentar. Ich habe mich gefreut. Schön, dass dir mein Text gefallen hat. Wird es für dich auch nach Schweden gehen? Viele Grüße Anja

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