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🇩🇪 Deutsch
Epilepsie beim Hund – Umstellung auf Luminal (Phenobarbital) Tag 4 bis 8
👿 Teufelszeug
Die Nebenwirkungen kicken nun richtig rein. Der Käpt’n ist völlig vom Luminal sediert, kann nicht mehr eigenständig stehen. Ihm rutschen die Pfoten in alle vier Richtungen weg, sodass ich ihn stützen und auf die Seite legen muss. Dass er in diese Lage mit den gespreizten Pfoten kommt, wenn er alleine ist und er nicht mehr hochkommt, mag ich mir gar nicht ausmalen. Heute musste ich mal weg und @hans_ippesheim hat auf den Käpt’n aufgepasst. 🙏
Luminal macht den Hund zumindest für einige Zeit zum Pfegefall.
Der vergangene Montag war bisher der bisher schlimmste Tag: Erbrechen (zum Glück ohne den typischerweise folgenden Anfall), Kopf heben selbst zum Fressen nicht möglich und irgendwann flutschte ihm einfach so das Häufchen raus. Er schien das gar nicht gemerkt zu haben. Zum Glück war gerade Raphael von @team_horst_kevin da und es war so viel leichter ihn vom Sofa zu heben.
Und immer wieder kommen in mir die selben Fragen hoch: Ist es das wert? Rechtfertigt die Hoffnung auf eine bessere Anfallskontrolle die zur Zeit so offensichtlichen Qualen der Nebenwirkungen? Was würde der Käpt’n entscheiden, wenn er könnte?
Wann ist der richtige Zeitpunkt loszulassen?
🍀 Hoffnungspille
Zugleich steht Luminal natürlich für die Hoffnung auf eine mögliche Anfallsfreiheit, zumindest eine Zeit lang. Grundsätzlich ist die Prognose bei an Epilepsie leidenden Hunden nicht sehr gut: 1/3 erreichen die Anfallsfreiheit, 1/3 haben weniger starke Anfälle, 1/3 springt gar nicht auf die medikamentöse Therapie an. Bei Hütehunden ist die Prognose eher schlecht: Sie neigen – so wie der Käpt’n – zu starken Anfällen und sind häufig therapieresistent.
Ungefähr ein bis zwei Stunden am Tag ist der Käpt’n der Alte. Das ist im 17/18 Uhr der Fall. Dann um 19 Uhr muss ich ihn wieder zudröhnen, sodass er wieder wankt und schwankt. Ich hoffe natürlich, dass diese Zeit der Normalität nach und nach mehr wird und er vielleicht irgendwann mit Gewöhnung an das Pheno wieder der Käpt’n ist. Wir werden sehen.
🇺🇸 English
Luminal: Devil´s stuff and pill of hope
Epilepsy in dogs – Transition to Luminal (Phenobarbital) Day 4 to 8
👿 Devil’s stuff
The side effects are really kicking in now. The captain is completely sedated by Luminal, unable to stand on his own anymore. His paws slip away in all four directions, so I have to support him and lay him on his side. I can’t even imagine him getting into this position with his paws spread out when he’s alone and unable to get up anymore. Today I had to go out for a while, and @hans_ippesheim took care of the captain. 🙏 Luminal turns the dog into a complete nursing case for a certain period of time.
Last Monday was the worst day so far: vomiting (fortunately without the typically following seizure), unable to lift his head even to eat, and at some point, his poop just slipped out. He didn’t seem to notice it at all. Luckily, Raphael from @team_horst_kevin was there, and it was much easier to lift him off the sofa.
And the same questions keep coming up in my mind: Is it worth it? Does the hope for better seizure control justify the obvious suffering from the side effects? What would the captain decide if he could? When is the right time to let go?
🍀 Pill of hope
At the same time, Luminal represents hope for possible seizure freedom, at least for a while. Generally, the prognosis for dogs with epilepsy is not very good: 1/3 achieve seizure freedom, 1/3 have less severe seizures, and 1/3 do not respond to medication therapy at all. The prognosis is rather poor for herding dogs: They tend to have strong generalized seizures, just like the captain, and are often treatment-resistant.
The captain returns into his old pre-luminal self for about one to two hours a day. That happens around 5-6 p.m. Then at 7 p.m., I have to drug him again, so he starts staggering and swaying. Of course, I hope that this time of normalcy will gradually increase, and he might eventually become the captain again with adaptation to the Pheno. We’ll see.
🇪🇸 Espanol
Luminal: Veneno del diablo y pastilla de esperanza
Epilepsia en perros: Modificación de terapia a Luminal (fenobarbital) – día 4 al 8
👿 Veneno diabólico
Ahora los efectos secundarios están golpeando realmente duro. El capitán está completamente sedado por el Luminal, ya no puede ponerse de pie por sí mismo. Sus patas se deslizan en las cuatro direcciones, por lo que tengo que apoyarlo y ponerlo de lado. No me atrevo ni a imaginar que llegue a esta situación con las patas extendidas cuando está solo y no pueda levantarse. Hoy tuve que salir un rato y @hans_ippesheim cuidó al capitán. 🙏
El Luminal convierte al perro en un caso de cuidado completo al menos por un tiempo.
El pasado lunes fue el peor día hasta ahora: vómitos (afortunadamente sin la convulsión típicamente posterior), no pudo levantar la cabeza ni siquiera para comer y, en algún momento, simplemente se le escapó el excremento. Parecía que ni siquiera se había dado cuenta. Afortunadamente, Raphael de @team_horst_kevin estaba allí y fue mucho más fácil levantarlo del sofá.
Y una y otra vez, las mismas preguntas surgen en mí: ¿Vale la pena? ¿Justifica la esperanza de un mejor control de las convulsiones el sufrimiento tan evidente de los efectos secundarios en este momento? ¿Qué decidiría el capitán si pudiera?
¿Cuándo es el momento adecuado para dejar ir?
🍀 Pastilla de esperanza
Al mismo tiempo, el Luminal representa la esperanza de una posible libertad de convulsiones, al menos por un tiempo. En general, el pronóstico para los perros con epilepsia no es muy bueno: 1/3 logran la libertad de convulsiones, 1/3 tienen convulsiones menos severas y 1/3 no responden a la terapia medicamentosa. El pronóstico es bastante malo para los perros pastores: tienden, al igual que el capitán, a tener convulsiones generalizadas fuertes y a menudo son resistentes al tratamiento.
El capitán vuelve a su yo pre-luminal durante aproximadamente una o dos horas al día. Eso sucede alrededor de las 5-6 p.m. Luego, a las 7 p.m., tengo que drogarlo nuevamente y ya comienza a tambalearse y balancearse de nuevo. Por supuesto, espero que este tiempo de normalidad aumente gradualmente y que tal vez eventualmente vuelva a ser el capitán de antes con la adaptación al fenobarbital. Veremos.
hey
Man es ist so schrecklich zu lesen.
Ab wann haben die Nebenwirkungen denn nach gelassen?
Und wieviel Tabletten musstet ihr denn geben ?
Lg
Hallo Sarah, nach circa zwei Wochen fing es langsam an besser zu werden. Mit zunehmender Abnahme des ersten Medikamentes, welches wir ja parallel ausschleichen mussten, ging es immer besser. Pexion kann ein Wirkverstärker für andere Medikamente sein. Wir sind jetzt weitestgehend zur Normalität zurückgekehrt. Wie vor dem Phenobarbital ist es nicht, aber wir können jeden zweiten Tag eine große Runde drehen und er kann sich auch wieder auf den Beinen halten.
Wir hatten sehr starke Nebenwirkungen. DAs ist nicht bei jedem Hund so. Jüngere Hunde haben meist nicht so stark zu kämpfen wie der Käpt´n mit seinen 10 Jahren, meinte unsere Neurologin.
Der Kampf hat sich übrigens bis jetzt gelohnt: Keine Anfälle mehr seit Phenobarbital.
Hat dein Hund Epilepsie?
Viele Grüße von Anja
hey Anja
Unser Hund leidet an PD und bekommt seit Mittwoch morgens und abends 1.5 Tabletten luminal und hat seit vorgestern heftige Nebenwirkungen…..es ist so schrecklich er kann sich kaum auf den Beinen halten usw
Bei jeder gabe der Tabletten denke ich was tue ich meinem Hund eig an 😪
Ich hoffe das sich alles zum Guten wendet und diese schwierige Zeit auch was gutes hatte .
Unser Monty ist übrigens 3 Jahre alt
lg
Liebe Sarah, die Fragen “ Was tue ich meinem Hund an?“ und „Ist es das wert?“ habe ich mir in der schlimmen Phase auch gestellt. Ich kann das total gut verstehen. Es wird aber besser, jetzt haben wir wieder eine gute Lebensqualität und ich würde sogar sagen, dass sie sogar noch besser ist als vor dem Luminal. So ist der Käpt´n zum Beispiel mit dem Luminal viel weniger reaktiv, weniger ängstlich und viel entspannter. Das Erregungsniveau im Gehirn scheint also durch das Luminal tatsächlich niedriger zu sein.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen. Es wird wirklich besser. Viele Grüße von Anja
Ja ich mache mir eigentlich die totalen Vorwürfe…
war es bei euch auch wirklich so schlimm
Das er kaum noch selber hoch kam ..teilweise irgendwo gegen läuft und einfach nur hin und her wackelt 😥😥
Manchmal denke ich das die dosis viel zu hoch ist
Ja, das war bei uns auch so schlimm. Er war wie querschnittsgelähmt.
Versuche für ihn da zu sein, so gut es geht. Ein bis zwei Stunden vor der nächsten Tablette war er immer etwas heller. Ich habe dann irgendwann angefangen ein wenig mit ihm zu tricksen, damit ich ihm ein wenig aus der Depressivität bekomme: https://youtube.com/shorts/srbZOhu3Uqk?si=Y-dMxV5rglmhkhS1
Das hat uns geholfen, ist aber nicht für jeden Hund etwas. Massagen fand er auch toll, also gab es am Tag mehrere Massagen. Mit meiner Matratze bin ich auf den Fußboden gezogen, damit er sich Körperkontakt holen kann, wenn er ihn braucht und irgendwann sind wir mit einem Buggy zur Eisdiele losgezogen.
Schau, was euch gut tut und mache diese Dinge. Du hast keine Schuld und bist für die Krankheit nicht verantwortlich. Ihr schafft das! Grüße Anja
Hallo miteinander, ich kann euch alle verstehen. Aber meine Bessy hat seit ihrem dritten Lebensjahr Luminal bekommen und kam super damit klar. Dann hat die Tierklinik auf Phenoleptil umgestellt, weil es angeblich genau das Gleiche wäre. Seitdem kriegt meine Kleine einen Anfall nach dem anderen. Grund für den Wechsel meiner Meinung: das neue Medikament ist teurer.
Also, liebe Hundemenschen haltet noch etwas aus, vielleicht gibt sich alles bei euren Hunden oder ihr müsst niedriger einstellen lassen. Ich drück die Daumen!
Liebe Susan, das ist ja misslich mit der Umstellung und der deswegen wieder auftretenden Anfälle. Ich werde auf gar keinen Fall umstellen, wenn er Luminal weiterhin so gut verträgt und anfallsfrei bleibt. Never change a winning Team. Ich habe schon mehrfach gelesen, dass eine Umstellung auf ein anderes Präparat mit dem gleichen Wirkstoff (also in unserem Fall Phenobarbital) zu erneuten Anfällen geführt hat. Die Wirkung vom Pheno scheint also im Zusammenhang zum Gesamtpräparat zu stehen, warum auch immer. Zur Zeit sind ja die Luminaletten nicht lieferbar und ich habe mir schnell noch Käpt´ns Luminal besorgt, damit wir versorgt sind, fall dieses Präparat auch knapp werden sollte.
Kannst du nicht wieder zurück auf Luminal gehen?
Vielen Dank für deine bestärkenden Worte. Ich wünsche euch, dass ihr wieder eine gute Einstellung findet! Herzliche Grüße von Anja