Mit Beginn der warmen Tage und der sommerlichen Hitze ändern sich nicht nur unser Tagesablauf, sondern auch unsere Aktivitäten. Die Sommerausrüstung wird ausgepackt, während die Winterausstattung eingemottet wird.
Hunde bei Hitze können bekanntermaßen nicht schwitzen. Sie regulieren ihre Körpertemperatur nur zu einem geringen Teil über die Pfoten, der größte Teil erfolgt durch ausgiebiges Hecheln. Beobachtungen von Straßenhunden in warmen Ländern zeigen, dass Hunde im Sommer ihre Aktivitäten an den Hitzeverlauf anpassen, wenn sie frei entscheiden können: aktiv in den kühlen Morgen- und Abendstunden, ruhend im Schatten während der heißen Mittagszeit. In Familien integrierte Hunde hingegen passen sich eher dem Tagesablauf ihrer Menschen an, weshalb es an uns liegt, für sie an heißen Tagen aufmerksam zu sein und unterstützend einzugreifen.
Im Folgenden stelle ich euch unser bewährtes Sommerequipment vor – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Autofahrten und Reisen
Ein vollelektrisches Auto mit Hundemodus ist der Goldstandard, um den Hund bei Hitze vor Überhitzung zu schützen. Der Hundemodus ist jedoch je nach Anbieter unterschiedlich: Bei manchen E-Autos (z. B. Kia, Stand 2024) schaltet sich die Klimaanlage nach einer halben Stunde ab, bei anderen (z. B. Smart und Neo, Stand 2024) bleibt sie aktiv, während Fensterheber weiterhin bedienbar sind. Überlegt ihr, auf ein E-Auto umzusteigen? Dann achtet unbedingt darauf, wie gut der Hundemodus eures Wunschmodells funktioniert.
Der Hundemodus von Tesla* ist besonders durchdacht: Die Klimaanlage bleibt bis zu einem Akkustand von 20 % durchgehend aktiv, Alarmanlage und Fensterheber sind deaktiviert und Passanten werden durch eine Anzeige informiert, dass die Standklimaanlage läuft. In Verbindung mit dem gut ausgebauten Ladenetz und der automatischen Streckenberechnung ist das ein echter Pluspunkt – auch wenn Elon Musk selbst gelegentlich für Stirnrunzeln sorgt.
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Alternativ kannst du beim Kauf im Tesla Service Center den Code anja572158 angeben.
Wer keinen Tesla* oder ein anderes E-Auto mit verlässlichem Hundemodus hat, muss bei Autofahrten besonders auf Pausen und Temperaturen achten. Das Auto ist in den Sommermonaten eine der häufigsten Todesursachen für Hunde, wie diese Grafik eindrücklich zeigt:

Schattennetze
Das Auto sollte also nicht nur während der Fahrt, sondern auch während der Standzeiten kühl gehalten werden. Denn auch ein Hund, der in ein überhitztes Auto einsteigen muss, leidet zunächst unter der Wärme.
Dies gilt besonders, wenn der Hund während eines Seminars, z.B. während der Schulhundausbildung, oder in anderen Situationen im Auto warten muss. Schattennetze sind ein Muss!
Beeindruckend effektiv halten sogenannte Schattennetze auch bei Hitze das Auto kühl. Diese gibt es von verschiedenen Firmen. Ich persönlich habe zwei Schattennetze erprobt und beide für sehr gut befunden: den Sunbrero* sowie das Alunetz von Greenshade*. Beide Produkte können sicher mit Magneten* am Auto befestigt werden.
Die Schattennetze sind übrigens nicht nur am Auto ein hilfreiches Tool. Als wir im vergangenen Sommer einen Acker räumen mussten, hat das Alunetz von Greenshade* als Schattenhöhle für den Käpt´n gute Dienste geleistet.

Schattennetze gehören somit zwingend zum Sommerequipment dazu und können lebensrettend sein.
Kühlmatten
Eine Kühlmatte ist ebenfalls hilfreich, sollte aber so platziert werden, dass der Hund sie bei Bedarf verlassen kann. Empfehlenswerte Modelle sind z. B.:
- Kühlmatte Bondi* bei Zooplus
- Trendpet Arctic Comfort* beim Fressnapf-Online-Shop oder alternativ bei Amazon*
Wir hatten lange die Kühlmatte von Trixie* im Gebrauch. Sie ist sehr günstig, weist aber keine große Kühlleistung auf.
Beaufsichtige Hunde, die gerne Decken oder Matten zerkauen, da bei Beschädigung der Matte die Kühlflüssigkeit auslaufen kann. Alternativ gibt es Kühlwesten wie die Swap Cooler Vest von Ruffwear, die ich persönlich nicht bevorzuge, da der Hund sie nicht eigenständig ablegen kann.
Trink- oder Wasserflaschen und Wassernäpfe
Obligatorisch in der heißen Jahreszeit ist die Mitnahme von ausreichend Wasser. Immer wieder erlebe ich, dass Bezugspersonen im Sommer ohne Wasser für den Hund zum Training kommen.
Im Auto kann dabei ein Trinknapf, der das Überschwappen verhindert, nützlich sein. Zur Zeit haben wir den Road Refresher von Hunter* in Betrieb. Der Hund muss zum Trinken den Einsatz mit der Schnauze leicht nach unten drücken. Nicht jeder Hund macht das. Vor diesem Hintergrund ist der Kauf abzuwägen.
Zuvor hatten wir jahrelang einen auslaufsicheren Napf von Kleinmetall* im Gebrauch, der leider nicht mehr erhältlich zu sein scheint.
Für unterwegs bieten sich natürlich Flaschen, aus denen der Hund direkt trinken kann, an. Hierbei ist zu beachten, dass manche Hunde wiederum – beispielhaft sei hier der Käpt´n genannt – die engen Trinkgefäße der Flaschen meiden. Die Vibrissen berühren die Seitenwände, das ist für manche Hunde unangenehm.
Hier gibt es schon faltbare Modelle mit etwas größeren Trinknäpfen aus Silikon verschiedener Hersteller. Wir nutzen die Silikontrinkflasche von Pecute* und sind sehr zufrieden.
Alternativ könnt ihr eurem Sommerequipment natürlich eine normale Plastikflsche mit Wasser und einen kleinen Faltnapf hinzufügen.
Spiel und Spaß
Was gibt es Schöneres als im Sommer in einen See zu hopsen und sich zu erfrischen! Für Hunde ist Wasser oft eine gute Möglichkeit, sich abzukühlen, denn wie oben schon erwähnt, können Sie nicht schwitzen.
Epileptiker und Senioren sollten in jedem Fall und ohne Diskussion eine Schwimmweste tragen.
Für alle anderen Hunde empfehle ich persönlich auch eine Schwimmweste beim Wassersport, sei es nun das Schwimmen, das Suppen oder die Bootstour. Zu bedenken ist auch, dass insbesondere Hunde mit sehr dickem Fell im Wasser besonders schwer werden. Der Käpt´n hatte mit seinem vollen Fell das Problem und für ihn war das Schwimmen durch das eigene Gewicht so anstrengend, dass er das Baden eher gemieden hat. Für ihn brachte die Schwimmweste den entscheidenden Durchbruch. Mit vollem Fell hat er dann das Anziehen der Weste eingefordert. Seit ich ihn zum Sommer hin schere, würde er auch ohne Weste schwimmen gehen.
Schwimmwesten
Gute Schwimmwesten für das Sommerequipment sind recht teuer und so solltet ihr beim Kauf auf bestimmte Kriterien achten: Die Schwimmweste sollte tragende Elemente auch unter Brust und Bauch enthalten. Anderenfalls wird der Hund durch das Rückenteil über dem Wasser gehalten. Ist der Hund selbst, z. B. durch besonders viel Fell, schwer, dann schnüren die Gurte unter dem Bauch empfindlich ein.
Des Weiteren sollte die Schwimmweste einen stabilen Griff auf dem Rücken haben, damit dein Hund im Ernstfall auch mit einem Haken aus dem Wasser gezogen werden kann. Das ist z.b. relevant, wenn du deinen Hund auf Segeltouren etc. mitnimmst.
Für uns bewährt sich seit Jahren die Schwimmweste „Float Coat“ von Ruffwear. Wird sie passend gekauft, dann wird der Hund durch die unter dem Bauch liegenden Schwimmelemente gut getragen und sie verfügt sich über einen Griff mit dem du deinem Hund auf dem Wasser heben kannst.

Den Float Coat kannst du bei Amazon*, Hund unterwegs* und dem Fressnapf Onlineshop*.
Ist ein Ausflug an den See nicht möglich, dann kann eine Hundepool für den Garten oder den Balkon bei Hitze die willkommende Abkühlung bieten.
Hundepools
Hundepools gibt es in verschiedenen Größen und so können sie gut auf die Größe des Hundes angepasst werden. In einem Garten funktioniert natürlich auch eine größere Wanne, in die dein Hund abtauchen kann. Sie sind stabiler und gehen nicht leicht kaputt. Auf Balkonen sind flexibel einsetzbare Pools geeigneter.
Einen Hundepool bekommst du in allen erdenklichen Hundeshops:
- Pool mit Abdeckung von Pecute* bei Amazon
- Pool von Trixie* bei Hund unterwegs
auch Fressnapf* und Zooplus* bieten verschiedene Hundepools an, die ich jedoch nicht kenne.
Spielzeug
Der Käpt´n und ich schwimmen immer gemeinsam eine große Runde. DAs Schwimmen ist im Sommer ein Teil der Physiotherapie und ich versuche deshalb mehrmals in der Woche mit ihm an den See zu gehen. Ziel ist es dem Muskelabbau und der Ataxie – beides sind Nebenwirkungen der anfallsunterdrückenden Medikamente, die ein Epileptiker nun einmal nehmen muss – entgegenzuwirken.
Im Anschluss an die Schwimmrunde mache ich noch verschiedene Übungen:
- Achten schwimmen,
- Kreise schwimmen und
- durchs Wasser waten.
Die Übungen verstärke ich mit Spielen, indem ich ein Spielzeug werfe, das der Käpt´n dann holen kann. Unsere absoluten Favoriten sind dabei der Leuchtturm von Rogz, den du bei Amazon* oder im Fressnapf Onlineshop* kaufen kannst, und die kleine Frisbee von Chuckit*. Beides kannst du über die eingefügten Links bestellen oder bei mir im Seminar kaufen.


Fazit
Der Sommer stellt für unsere Hunde besondere Herausforderungen dar – vor allem in Bezug auf Hitze, Wasserbedarf und Aktivität. Mit einer gut durchdachten Ausstattung, wie Kühlmatten, Schattennetzen, einem zuverlässigen Hundemodus im Auto, Trink- und Wasserlösungen, Schwimmwesten, Pools und passendem Wasserspielzeug, lässt sich die warme Jahreszeit sicher und angenehm für deinen Vierbeiner gestalten. Bedenke immer, dass jeder Hund unterschiedliche Bedürfnisse hat. Beobachte deinen Hund aufmerksam, um ihm den besten Schutz und Komfort zu bieten.
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Quellen
Moser, Matthias; Vetmeduni (2023): „Hitzetage: So schützen Sie Ihr Haustier“. In: Vetmeduni (2025): Internetpräsenz der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Wien. Letzter Zugriff: 31.05.2025
Fotos vom Käpt´n: Jann Kickler
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